Angeln ist mehr als nur ein Hobby – es ist eine Kunst, die Geduld, Wissen und die richtige Technik erfordert. Für Anfänger kann der Einstieg überwältigend wirken, aber mit den richtigen Grundlagen wird jeder Angelausflug zum Erfolg.
1. Grundangeln – Die klassische Methode
Das Grundangeln ist die perfekte Technik für Einsteiger. Dabei liegt der Köder am Gewässerboden und wartet darauf, dass ein Fisch anbeißt. Diese Methode eignet sich besonders gut für Friedfische wie Karpfen, Brassen oder Schleien.
Was Sie benötigen:
- Eine mittelschwere Grundrute (3-3,6 Meter)
- Eine robuste Stationärrolle
- Monofile Schnur (0,25-0,30 mm)
- Grundblei (20-50 Gramm)
- Haken in verschiedenen Größen
- Naturköder wie Maden, Würmer oder Mais
Tipp: Stellen Sie Ihre Rute in einem Winkel von 45-60 Grad auf und verwenden Sie einen Bissanzeiger. So verpassen Sie keinen Biss, auch wenn Sie gerade eine Pause machen.
2. Posenangeln – Elegant und effektiv
Beim Posenangeln schwebt der Köder in einer bestimmten Tiefe, die Sie durch die Position der Pose einstellen. Diese Technik ist ideal für Rotaugen, Rotfedern und andere Weißfische, die sich gerne im mittleren Wasserbereich aufhalten.
Die richtige Montage:
Wählen Sie eine Pose, die zum Gewicht Ihres Köders passt. Die Pose sollte nur mit der Spitze aus dem Wasser ragen, wenn alles richtig ausbalanciert ist. Durch kleine Bleischrote beschweren Sie die Montage so, dass die Pose aufrecht steht.
Experimentieren Sie mit verschiedenen Tiefen, bis Sie die Fresszone der Fische gefunden haben. Beginnen Sie mit halber Wassertiefe und passen Sie dann an.
3. Spinnfischen – Action pur
Das Spinnfischen ist die aktivste Angelmethode und perfekt für alle, die nicht stundenlang stillsitzen möchten. Mit einem Kunstköder (Spinner, Blinker oder Wobbler) imitieren Sie kleine Beutefische und locken so Raubfische wie Hecht, Zander oder Barsch an.
Die Technik:
- Werfen Sie den Köder aus
- Lassen Sie ihn kurz absinken
- Führen Sie die Rute mit Bewegungen und ziehen Sie dabei Schnur ein
- Variieren Sie Geschwindigkeit und Bewegungsmuster
Wichtig ist die richtige Köderführung: Mal schneller, mal langsamer, mit Pausen oder ruckartigen Bewegungen. Jeder Raubfisch hat seine Vorlieben!
4. Feedern – Präzision zahlt sich aus
Das Feederangeln ist eine Weiterentwicklung des Grundangelns. Dabei verwenden Sie einen Futterkorb, der am Grund liegt und kontinuierlich Lockfutter abgibt. Diese Methode ist besonders erfolgreich bei Brassen, Karpfen und großen Rotaugen.
Der Vorteil: Durch das Anfüttern direkt am Hakenköder erhöhen Sie Ihre Fangchancen erheblich. Die sensible Rute zeigt selbst vorsichtigste Bisse durch ein Zucken der Spitze an.
Praktische Tipps für Anfänger
Die richtige Gewässerwahl:
Beginnen Sie an einem einfachen Gewässer mit gutem Fischbestand. Viele Angelvereine bieten spezielle Anfängergewässer, in denen Sie in Ruhe üben können. Erkundigen Sie sich nach lokalen Forellenseen oder gut besetzten Vereinsgewässern.
Geduld und Beobachtung:
Beobachten Sie das Gewässer, bevor Sie anfangen. Wo steigen Fische auf? Wo sind Unterwasserpflanzen oder Strukturen? Fische halten sich gerne an solchen Stellen auf. Auch das Wetter spielt eine Rolle – bewölkte Tage sind oft besser als strahlender Sonnenschein.
Die richtige Ausrüstung:
Investieren Sie in Qualität, aber übertreiben Sie nicht am Anfang. Ein gutes Mittelklasse-Set reicht völlig aus. Achten Sie darauf, dass Rute und Rolle zusammenpassen und für Ihre Zielfische geeignet sind.
Häufige Anfängerfehler vermeiden
- Zu viel Kraft beim Anschlag: Ein sanfter, aber bestimmter Anschlag reicht meist aus
- Falsche Hakengrö ße: Passen Sie die Hakengröße an Köder und Zielfisch an
- Ungeduld: Angeln erfordert Zeit – geben Sie nicht nach 30 Minuten auf
- Zu lautes Verhalten am Wasser: Fische sind scheu, bewegen Sie sich ruhig
- Vernachlässigung der Schnurpflege: Kontrollieren Sie regelmäßig auf Beschädigungen
Fazit
Der Einstieg ins Angeln muss nicht kompliziert sein. Mit diesen vier Grundtechniken – Grundangeln, Posenangeln, Spinnfischen und Feedern – sind Sie für die meisten Situationen gut gerüstet. Wichtig ist, dass Sie mit einer Methode beginnen, sich damit vertraut machen und dann Ihr Repertoire erweitern.
Denken Sie daran: Auch erfahrene Angler haben klein angefangen. Mit jedem Angelausflug lernen Sie dazu, und bald werden Sie Ihre eigenen Geheimnisse und Lieblingstechniken entwickeln. Petri Heil!
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